Muskeln aus der Steckdose? Ohne zeitaufwändiges Gewichtestemmen soll die Methode Muskeln wachsen und Fett schmelzen lassen. Ihre Wurzeln hat die Elektromuskelstimulation in der Physiotherapie. Als Reha-Maßnahme kommt sie zum Beispiel zum Einsatz, wenn ein gezielter Muskelaufbau nach Verletzungen nötig ist – und hat hier bereits gute Erfolge gezeigt. „EMS-Training ist ein nützliches Instrument, um Muskelmasse aufzubauen“, bestätigt Professor Dr. Klaus-Michael Braumann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). So viel zum medizinischen Nutzen der elektrischen Muskelstimulation. Wie funktioniert EMS-Training? Bei körperlicher Anstrengung leiten Nerven elektrische Impulse an die Muskeln, die sich daraufhin zusammenziehen. Beim EMS-Training kommt der Befehl an die Muskeln nicht vom Gehirn, sondern von außen durch niedrigen Reizstrom. Passiert das häug und intensiv genug, wird der Muskel dicker und kräftiger.

Ist EMS ein Ersatz für Sport? Ja und Nein muss hier die Antwort wohl lauten. Es stimmt: EMS kann Muskeln wachsen lassen. „Durch Muskelaufbau erhöht sich auch der Grundumsatz – der Kalorienverbrauch steigt und abnehmen gelingt schneller“, erklärt Braumann. Wer mit Elektroden am Körper trainiert, fördert also in erster Linie seine Kraft – durchaus nützlich. Aber: Damit wir rundum t und gesund bleiben, brauchen wir außerdem auch Ausdauer – also Kondition – sowie Koordinationsfähigkeit. Wer seine Ausdauer trainieren möchte – wichtig für ein gesundes Herz-Kreislauf-System –, sollte Sportarten wie Joggen oder Radfahren wählen. Für wen ist Elektromuskelstimulation nicht geeignet? Manche Krankheiten können gegen ein EMS-Training sprechen. Das gilt insbesondere für Menschen mit Herzschrittmachern, Implantaten, Epilepsie, Sensibilitätsstörungen, zum Beispiel als Folge von Diabetes, Spastiken oder Hautproblemen. Vor allem für Sportmuel, die wenig Zeit für Bewegung aufwenden können oder wollen oder die körperliche Anstrengung scheuen, sei EMS-Training laut Braumann eine Alternative. Vor allem die Rumpfmuskulatur protiere laut Braumann. Diese Muskelgruppen stabilisieren Rücken und Bauch und sind bei vielen Menschen durch zu viel Sitzen untrainiert.

Kommentar:

EMS ganz allgemein. Ich bin 63 und mache seit nunmehr 2 Jahren EMS regelmäßig 1x wöchentlich. Anfänglich wollte ich nur meine lädierten Schultern mobilisieren, nach einem Jahr stellte ich weitgehende Schmerzfreiheit bei jeglichen Bewegungen fest und inzwischen bin ich bereit, zu behaupten: In den letzten zwei Jahren bin ich zwanzig Jahre jünger geworden.

Balthasar, am 04. Feb 2015 12:07

Quelle: http://www.apotheken-umschau.de/Sport/EMS-Fit-durch-elektrische-Muskelstimulation-218835.html